Gelingt der ganz große Coup?
Die Saison in der Württembergliga (WL) Luftgewehr ist für den SSV Nordstetten sehr gut gelaufen. Als Vizemeister geht Nordstetten nun am kommenden Sonntag in Ruit in die Relegation zur 2. Bundesliga.
Von Philipp Eichert
Nordstetten/Ruit. Damit hat die erste Luftgewehrmannschaft des SSV Nordstetten ihr Ziel, einmal die Relegation zur 2. Bundesliga (BL) zu schießen, auf Anhieb erreicht. Württembergischer Mitstreiter ist WL-Meister SV Möglingen aus der gleichnamigen Elf-Tausend-Seelen-Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg. Möglingen ist weit Relegations erfahrener, ist die Mannschaft doch bereits zum dritten Mal dabei. In der jüngst abgeschlossen Saison in der WL wurde Möglingen ohne jeglichen Punktverlust und mit 27:8 Einzelsiegen Meister. Vizemeister Nordstetten musste hingegen vier Verlustpunkte bei 20:15 Einzelsiegen akzeptieren.
Im letzten Vergleich mit Möglingen blieb Nordstetten 1:4 auf der Strecke. Mit etwas Glück (Einzelverlust im Stechen) wäre eine Resultats-Verbesserung dennoch möglich gewesen. Letztlich rechnete sich Nordstetten gegen den Überflieger der Liga von vornherein keine Chance aus und setzte zwei Ersatzschützinnen ein, um auch diesen etwas WL-Luft zu gönnen. Damit brachte es der SSV über die gesamte Saison auf zehn eingesetzte Schützen und Schützinnen, während der Meister gerade mal sechs Schützen/innen einsetzte. Möglingen setzte konsequent auf seine Stammbesetzung, was am Ende einen hohen Durchschnitt von 385 bis 392 Ringe ergab. Auch hier wurde Nordstetten mit 380,5 bis 386,5 Ringen zweiter Sieger. Über die Leistungsstärke der anderen Mannschaften ist nichts bekannt. Nur so viel, dass sie sich als Anrainer zu anderen Ländern zuweilen mit deren Schützen aus den National-Kadern verstärken.
Das muss für den kommenden Sonntag noch nichts bedeuten, denn immerhin war Nordstetten im ersten Liga-Wettkampf der WL mit dem späteren Meister Möglingen weitgehend ebenbürtig. Dennoch wird es für den SSV ziemlich schwer werden, was nicht allein am Fehlen von Linda Adam liegt. Ansonsten hofft SSV-Chef Werner Blank auf die Bestbesetzung und die entsprechende Unterstützung der 35 mitreisenden Fans, wenn es gegen die zehn weiteren Mannschaften der Landesverbände Baden, Pfalz, Saar, Südbaden, Württemberg und den Tabellensiebten der 2. Bundesliga Süd-West geht.
Auf zwei Gruppen verteilt schießen zunächst die Erstplatzierten und der Bundesligist SV Jockgrim als bisheriger Tabellensiebter der BL gegeneinander und in der zweiten Gruppe treffen die Zweitplatzierten aufeinander. Beide Gruppen schießen zwei Durchgänge, wobei am Ende die höchste Gesamt-Ring-Zahl über die drei ersten Plätze der Relegation, beziehungsweise freien Plätze in der 2. Bundesliga entscheidet. Es wird nach Ligaordnung und DSB-Sportordnung in der gültigen Fassung geschossen. Der SSV Nordstetten trifft im ersten Durchgang um 11.45 Uhr auf die Mannschaften von KKS Plankstadt (Landesverband Baden), SV Herxheim (Pfalz), Tell Urexweiler (Saar) und KSV Heitersheim II (Südbaden). Der zweite Durchgang gegen die gleichen Teams ist auf 15.15 Uhr angesetzt.
Egal wie es für den SSV Nordstetten laufen wird, eine Belohnung ist die Teilnahme an der Relegation für die letzte Saison schon jetzt und obendrein die Gelegenheit für die junge Nordstetter Mannschaft den Erfahrungsschatz nicht unerheblich aufzuladen. Der Titel die erste Luftgewehrmannschaft im Schützenbezirk Schwarzwald-Hohenzollern zu sein, die in jüngerer Zeit an einer Relegation zur 2. Bundesliga teilgenommen hat, ist ihr bereits nicht mehr zu nehmen.
Die Luftgewehrmannschaft des SSV Nordstetten mit (v.l.) Sarah Brauchle, Jens Schroth, Alina Bartz, Linda Adam und Bianca Meyer hat als Vizemeister der Württembergliga die Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga am Sonntag in Ruit möglich gemacht. Bild: Philipp Eichert