Kreisschützentag in schönster Winterlandschaft
Auch der 65.Kreisschützentag des Schützenkreises Neckar-Zollern ist traditionell mit einem Festakt eingeleitet worden.
Von Philipp Eichert
Den Schützen wird eine gewisse Beständigkeit gegenüber ihrer Tradition nachgesagt. Selbiges gilt uneingeschränkt bei den Schützen des hiesigen Schützenkreises (SK) Neckar-Zollern (NZ)und erst recht an ihrem alljährlichen Kreisschützentag. Dieser fand dieses Jahr am Samstagnachmittag in der Turnhalle in Weiden statt. Ausrichter des 65. Kreisschützentages waren die Schützenkameraden und –Kameradinnen der Schützenabteilung Weiden mit ihrem Oberschützenmeister Andre Wagner. Er machte in seinem Grußwort auch deutlich welcher Herausforderung sich die kleine Schützenabteilung zu stellen hat. Morgens der Kreisjugendpokal im Schützenhaus und aus Platzmangel musste ob der starken Beteiligung mit der Disziplin Lichtgewehr kurzfristig in die Turnhalle ausgewichen werden. Und zum späten Nachmittag der Kreisschützentag des SK NZ in der Turnhalle, welche trotz des außerordentlich vom Schneetreiben beeinflussten Verkehrs gut gefüllt war.
Auch der jüngste Kreisschützentag war in vielerlei Hinsicht irgendwo wieder ein andersartiger, aber auch eigenständiger Kreisschützentag. Einmal ein harmonischer und gut besuchter Schützenkreis-Event mit Teilnehmern aus 14 Schützenvereinen der ansonsten registrierten19 Vereinen. Die fünf nicht erschienen Vereine fehlen jedes Jahr unabhängig von den Straßenverhältnissen –ärgerlicherweise sind es fast immer dieselben. Den Straßenverhältnissen zum Opfer gefallen ist lediglich der Besuch der Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange, die das Risiko heil über die Schwäbische Alb zu kommen nicht einging. Dennoch wieder ein gut besuchter Schützentag und andererseits ein was die Grußworte anbelangt herzlich erfrischender „Schützenfeiertag“ ohne jegliches und unverbindliches Politiker-Geschwafel.
Nach dem Fahneneinmarsch zu den Klängen des „Bayerischen Defiliermarsches“ –gespielt vom Musikverein Marschalkenzimmern mit seinem Dirigenten Andras Bori-, Proklamation der Schützenkönige und der Totenehrung beim 65. Kreisschützentag Neckar-Zollern durfte man ob der nachfolgenden Grußworte entspannt sein. Die Rednerliste war ob der angekündigten Grußworte von Dornhans Bürgermeister-Vertreter Alois Schanz, dem Weidener Ortsvorsteher Wolfgang Vielsack, dem Rottweiler Sportkreispräsidenten Karl-Heinz Wachter und dem Hausherrn, Oberschützenmeister Andre Wagner erfreulich überschaubar.
Außerdem galt es erneut ein erfolgreiches sportliches Jahr des 1953 gegründeten Schützenkreises mit seinen 19 Vereinen und nunmehr1798 Mitgliedern (33 mehr als noch vor einem Jahr) entsprechend zu würdigen. Festzustellen war, dass alle Grußwortüberbringer sich kurz und gezielt fassten und somit schon einmal einen gewissen Schwung zum Auftakt des Kreisschützentages entfachten. Alois Schanz stellte zunächst in ein paar Worten die Stadt Dornhan mit etwa 6000 Einwohnern und seinen acht Stadtteilen vor. „Im Bereich der Vereine sind wir natürlich auch stolz auf unsere beiden Schützenvereine hier in Weiden und in Dornhan. Nicht nur eine sehr gute Jugendarbeit wird geleistet, sondern sie sind auch sehr innovativ. So ist der Schützenverein Weiden neben den üblichen Angeboten durch die Aktivitäten im Sommerbiathlon bekannt, und der Schützenverein Dornhan zusätzlich durch das Bogenschießen. Somit wird der Name Dornhan weit hinaus ins Land bekannt und sogar durch Milena Ziegler (Bogenschützin) bis nach Argentinien“. Ortsvorsteher Wolfgang Vielsack ergänzte den Ortsteil Weiden betreffend: „Weiden ist der zweifellos schönste Stadtteil der Stadt Dornhan. Der rund 830 Einwohner zählende Ort ist überwiegend Wohngemeinde. Mit einer wettkampftauglichen Sommerbiathlon-Anlage verfügt Weiden über einen sportlichen Anziehungspunkt, der überregionale Bedeutung erlangt hat. Bemerkenswert das Grußwort des Rottweiler Sportkreispräsidenten Karl-Heinz Wachter, der auf die Einbindung der Schützen in den Sportkreis Rottweil und die Gesellschaft im Besonderem einging. „Das Schützenwesen ist Teil unseres heimatlichen Erbes und unsrer vielfältigen Kultur. Schützinnen und Schützen repräsentieren in Baden-Württemberg eine jahrhundertlange und große Tradition. Ganz im Sinne eines französischen sozialistischen Politikers und Historikers, der sagte „Tradition heißt nicht, Asche aufbewahren, sondern die Flamme am Brennen zu halten“. Der Physiker Carl Friedrich von Weizäcker sagte einmal: „Tradition ist bewahrter Fortschritt“. Mit anderen Worten: Traditionen sind nichts Altes und Überkommenes, sondern höchst lebendig und aktuell. Schützenvereine sind ein fester Bestandteil des öffentlichen Lebens in unseren Städten und Gemeinden, bereichern unsere örtliche Gemeinschaft und wirken bei vielen öffentlichen Anlässen mit. Schützenvereine sind „Teil einer aktiven Bürgergesellschaft.“