Württembergischer Schützenverband stellt sich neu auf
Mit der Neustrukturierung des Württembergischen Schützenverbandes (WSV) müssen auch Bezirke und Kreise neu überdacht werden.
Von Philipp Eichert
Das Thema stand beim jüngsten Kreisschützentag in Eutingen (die SÜDWEST PRESSE berichtete) auch auf der Tagesordnung, wo es zudem per Präsentation vertieft wurde. Eine Neustrukturierung des WSV und seiner nachgeordneten Gliederungen steht schon etliche Jahre im Raum. Nur in den letzten Jahren ist sie noch einmal dringlicher geworden, wie das jüngste Beispiel der vakanten Position des Kreisoberschützenmeisters (KOSM) in Eutingen unterstreicht. Mit diesem Problem steht der hiesigen Schützenkreis (SK) Neckar-Zollern (NZ) beileibe nicht alleine da, sondern befindet sich mittlerweile landesweit in bester Gesellschaft. Anderen Bezirken und Kreisen geht es nicht besser. Dass es zu Änderungen kommen muss, sieht man an unserem Schützenbezirk (SB) Schwarzwald- Hohenzollern (SWHZ). Wie bekannt verfügt der Bezirk über keinen Bezirkssportleiter mehr. Stand heute: Wenn bis zum Bezirksschützentag in Dornhan kein Interessent oder auch keine Interessentin gefunden wird, wird es 2020 keine Bezirksmeisterschaften als Sprungbrett zu den Landesmeisterschaften mehr geben. Ebenso werden die Rundenwettkämpfe 2019/20 in allen Disziplinen innerhalb des SB nicht mehr ausgetragen.
In zwei oder drei Jahren könnte es mit der Neustrukturierung des Verbandes, der Bezirke und Kreise, bei der die Bezirke und Kreise aufgelöst würden und in einer neu zugeschnittenen Ebene zusammengefasst werden sollen, soweit sein. Diese Absicht ist im Moment noch Diskussionsgrundlage, denn Ziele und Erwartungen befinden sich noch im Entwicklungsprozess, zu der natürlich auch die Vereine als Basis angehört werden müssen. Etliches ist noch nicht festgeklopft, wie zum Beispiel die Besetzung und der Name der dann zusammengefassten Sportverwaltungs-Ebene „Region“. Ob die aufgezeigten Probleme dann allein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern gelöst werden können, ist ebenfalls noch offen. Weniger Mitarbeitern braucht man dann aber auf alle Fälle. Der WSV ist inzwischen soweit, dass er mit den ausgearbeiteten Vorschlägen der Projektgruppen auf die Schützenbasis zugehen wird.
Angedacht ist auch eine gewisse Reduzierung oder Verkleinerung der Sport-Verwaltung. Unverzichtbar sind von vornherein nur die Sportleiter als Dreh- und Angelpunkt einer „Region“. Alle weiteren Positionen dürften sich aus der Ausgestaltung, Rechtsstatus (nach dem Vereinsgesetz), Zusammensetzung und Sport-Angebot einer Region ergeben. Landesweit könnten die bestehenden Bezirke in jeweils zwei Regionen aufgehen (nur der große Bezirk Oberschwaben soll in drei Regionen aufgeteilt werden). Teil der 15 neuen Regionen sind dann zwei bis drei bisherige Schützenkreise. Diskussions-Grundlage für den hiesigen SK NZ und seinen 18 Vereinen ist die Region 11, in der noch der SK Freudenstadt (17 Vereine) und der SK Rottweil mit seinen 16 Vereinen eine neue Heimat finden sollen. Der Übertritt einzelner Rand-Vereine in eine andere Region sollte keine Probleme bereiten.
Leitfaden für die Präsentation in Eutingen war ein Rückblick mit der Frage „Warum haben wir uns auf den Weg des Verbandsentwicklungsprozesses gemacht und wie sind wir dabei vorgegangen?“ Der zweite Punkt beschäftigte sich mit der Analyse (Wie stellt sich die aktuelle Situation im WSV dar?) und die Strategie lautete „Wo wollen wir uns hin entwickeln und wie stellen wir uns die Zukunft des WSV vor?“ Beim Aspekt Struktur ging es die Ziele zu erreichen und beim Ausblick mit Diskussion, wie es weiter geht. Von letzterem wurde in Eutingen kein Gebrauch gemacht, da dieses Thema samt Präsentation am Schluss des Kreisschützentages aufgefahren wurde. Da hatten schon viele den Kreisschützentag verlassen und der eiserne Rest war wohl nicht mehr so diskussionsbedürftig. Fragen zu Vorschlägen und Informationen können speziell bei den sogenannten Herbst-Informations-Veranstaltungen dann noch direkt an die Vorstandschaft und Vertreter des WSV gestellt werden.
Die Präsentation in Eutingen beim Kreisschützentag war eine reine Diskussionsgrundlage mit verbandsweit ausgewogenen Empfehlungen. Bild: Philipp Eichert